Anlässlich des 100 Jahr Jubiläum des Männerchors Unterägeri

wurde die nachfolgende Jubiläumsschrift, durch Ruedi Egloff, verfasst.

 

 

Eine Reise in 100 Jahre Gesang                                              von Ruedi Egloff

 

Der Männerchor Unterägeri feiert 2006 seinen 100. Geburtstag. Der Chor ist aber, wie unsere Nachforschungen ergaben, um einiges älter. Es ist aber belegt, dass seit 100 Jahren der Männergesang in Unterägeri ununterbrochen gepflegt wird.

 

Vorgeschichtliches

 

Der Gesang war im Ägerital nachweislich bereits früh verbreitet. In Chroniken kann man nachlesen, dass beim Zürcherischen Gesangsfest 1841 in Thalwil nebst dem Männerchor Zug auch die Sänger aus dem Ägerital dabei waren. Auch zum eidg. in Luzern von 1850 wurde ein „Gesangsverein Ägeri“ eingeladen. Danach verliert sich die Spur der Ägerer Sänger bis 1870. Am 12. Juni dieses Jahres wurde in Zug im Hotel „zum Hirschen“ die „Vereinigung Zuger kantonaler Sängervereine“ gegründet . Bei dieser Gründungsversammlung wurde unter anderem auch der „Männerchor Unterägeri“ genannt. Das erste Mal, dass ein Chor aus Unterägeri unter diesem Namen auftritt.

 

In unserem Vereins-Archiv verbarg sich zu unterst in der Archivbox ein schwarzes Buch. „Protokoll des Männerchor Unterägeri von 1890 – 1918“.  Bereits anlässlich der ersten Generalversammlung, am 5. November 1890, schrieb der Aktuar, Johann Nussbaumer, dass es nun Zeit sei: „Ein aufstrebender Kurort wie Unterägeri müsse endlich einen Männerchor gründen“. Damals haben 13 Sänger, mit ihrer Unterschrift unter die Vereinsstatuten, bezeugt, dass sie dem Chormotto: „Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder“, folgen werden.

Trotz gutem Willen hielten diese ersten schriftlich festgehaltene Statuten nur gerade Mal vier oder fünf Jahre. Dann schlief das 13er Chörli wieder ein, wie berichtet wird. Ab und zu regt sich was und es wurde ab und zu versucht, den Chor wieder neu zu beleben. Aber ohne durchschlagenden Erfolg.

 

1906, nun ist es soweit   

 

Die beiden Unterägerer Lehrer Thomas und Johann Nussbaumer schafften es dann, nach einer ausserordentlichen Sitzung im  Restaurant „Schiff“ vom 07. März 1906, dem Männerchor Unterägeri neues Leben einzuhauchen. Johann Nussbaumer übernahm das Präsidium. Man besann sich des alten Protokollbuches von 1890 und übernahm, mit kleinen Abweichungen, dessen Statuten,. Kurz nach der ersten Versammlung wurden im Zuger Amtsblatt neue Sänger gesucht. Der Aufruf hatte vollen Erfolg. Es meldeten sich nicht weniger als 13 Ägerer. Ob es wohl dieselben waren, wie 1890?

 

„Musik Total“ mit Thomas Nussbaumer

 

Da der Dirigentenstab für ein Jahresgehalt von Fr. 100.-. an Thomas Nussbaumer ging, stand dem regelmässigen Probenbetrieb nichts mehr im Weg. Thomas Nussbaumer war übrigens zu der Zeit in Unterägeri für alles zuständig, was mit Musik zusammen hing. Er war 1906 auch an der Gründung der Feldmusik beteiligt. Zudem leitete nebst dem noch den Kirchenchor und das Kirchenorchester. Als Lehrer unterrichtete er die 3. und 4. Primarklasse und erteilte noch Singen an der ganzen Schule. Auch als Instrumentallehrer war Th. Nussbaumer sehr gefragt.

 

02. August 1908 erster öffentlicher Auftritt  

 

An diesem Tag wurde das neu erstellte Morgartendenkmal feierlich eingeweiht. Zusammen mit den anderen Zuger Männerchören tritt der Männerchor Unterägeri erstmals öffentlich auf.

 

Erste Teilnahme an einem Sängerfest

 

1910 legte Th. Nussbaumer, altershalber, den Taktstock nieder. Der Präsident übernahm nun auch noch den Dirigentenstab. Da nun die Proben unregelmässiger werden, geriet der Chor bereits wieder leicht ins Trudeln. Trotzdem oder gerade deshalb beschloss man, am 19. Juni am 2. Zentralschweiz. Sängerfest in Einsiedeln teilzunehmen. Der zu den Proben beigezogene Gesangsspezialist aus Zug rügte den Chor „ja nehmt ihr den keine Belehrungen an“. Er überliess es dann doch dem Präsidenten in Einsiedeln zu dirigieren. Der Männerchor Unterägeri kehrte zwar nur mit dem Eichenkranz vom Fest nach Unterägeri zurück. Trotzdem wurden die flotten Sänger im Heimatdorf von der Feldmusik, der Dorfbevölkerung und vom Gemeindepräsidenten feierlich empfangen. Letzterer dankte dem Chor für die würdige Vertretung unseres Dorfes. Die erste Krise war überstanden.

 

Konzerte Orchesterverein-Männerchor

 

1912 findet man in Johann U. Meyer einen neuen Dirigenten und schon 1913 übernimmt Musikdirektor Karl Iten-Kündig die Direktionen aller musikalischen Unterägerer Dorfvereine. Im Hotel Seefeld wurde am 30. November 1913, erstmals zusammen mit dem Orchesterverein, konzertiert. Die Konzertgemeinschaft von Orchesterverein Männerchor sollte übrigens, mit kürzen Unterbrüchen, bis 1988 halten.

 

(Anmerkung Red.: Wer weiss vielleicht kann diese schöne Tradition bald wieder aufgenommen werden)

 

In den Kriegsjahren 1914 – 1918 ruhte das Vereinsleben fast ganz. Viele Sänger mussten an die Grenze einrücken. Nach Kriegsende wurden die Proben wieder aufgenommen. Es folgten Teilnahmen an den Zentralschweiz. Sängertagen in Zug von 1921 und 1923 in Lachen SZ. Bei beiden Festen schnitt der Männerchor Unterägeri mit der Auszeichnung „Lorbeerkranz“ ab. Nach dem Fest in Lachen freuten sich alle Sänger so, dass man nach der Preis-Verleihung in ein Gelage geriet. Ja man verpasste gar den Anschluss zur Heimfahrt. Spät in der Nacht trafen die Sänger dann im Dorf ein. Man schwor sich aber, dass dies der letzte Anlass ohne Vereinsfahne gewesen sei.

 

Erste Vereinsfahne

 

Am 10. August 1924 wurde der lang gehegte Wunsch Wirklichkeit. Unter kollegialer Mitwirkung der Feldmusik konnte der Männerchor Unterägeri seine erste Vereinsfahne weihen lassen. Als Patensektion amtete der Stadtmännerchor Zug. Rund um die neue Fahne fand ein Kantonales Sängerfest statt. Man habe sich noch lange davon erzählt, dass das ganze Dorf von fröhlichen Gesängen und Sängern erfüllt gewesen sei. Eine Episode sei hier stellvertretend erwähnt: der Patenfähnrich habe ob der guten Feststimmung gar die Zuger Fahne im Ägerital vergessen.

Weitere Teilnahmen an kantonalen und zentralschweizerischen Sängerfesten folgten 1925 in Schwyz, 1927 in Baar, 1933 in Einsiedeln und 1936 erneut in Schwyz. Jedes Mal konnte man von der Jury den Lorbeerkranz entgegen nehmen.

 

Der musikalische Allrounder

 

Die Generalversammlung von 1937 konnte Sekundarlehrer Max Müller als Dirigent gewinnen. Der Verein durfte sich zu diesem hervorragenden Musiker und Dirigenten gratulieren. Er schaffte es in der folgenden Zeit, trotz Ausfall von Proben in den Kriegsjahren, den Chor auf ein beachtliches musikalische Niveau zu bringen. Da Max Müller in dieser Zeit auch das Orchester dirigierte, war die Tradition der gemeinsamen Jahreskonzerte weiter gewährleistet. Max Müller war auch nach seiner Demission immer wieder für den Chor da. So verpasste er dem Chor vor Teilnahmen an Sängerfesten öfters den letzten Schliff. Ja noch im hohen Alter sprang er bei einem Jahreskonzertes als Dirigent ein, als der Dirigent nur wenige Tage vor dem Konzert wegen eines Herzinfarktes ausfiel. Ich erinnere mich noch gut, wie Max, trotz schwerer Erkältung, alle Noten der Lieder vom Blatt abschrieb, um sattelfest zu werden. Selbstredend, dass das Konzert ein Erfolg wurde.   

 

Der prägende Dirigent von 1946-1969

 

1946, wiederum musste ein Dirigent gesucht werden. Lehrer Hans Schmucki, der schon jahrelang als versierter Sänger im Chor mitsang, erklärte sich bereit den Taktstock zu übernehmen. Hans Schmucki wurde zum absoluten Plus-Punkt für den Männerchor Unterägeri. Ein volles Vierteljahrhundert stellte er sich in den Dienst des Vereins. Sein Einsatz, sein Eifer und seine fröhliche Kameradschaft sind unvergessen.

Hans Schmucki erreichte mit dem Chor an den folgenden Sängerfesten mehrere Lorbeer-und Goldkränze, so 1953 am Zentralschweizerischen in Luzern und 1958 in Zug. Unter Hans Schmucki zählt der Männerchor 1957 erstmals 50 Mitglieder.

 

1962 neue Fahne      

 

Da fast alle Vereine im Dorf ihr Banner austauschten, beschloss man 1961 auch im Männerchor dasjenige von 1924 durch eine neue Fahne zu ersetzen. Durch die Klosterfrauen vom Gubel wurde ein Entwurf von Prof. Brutschin, Schwyz, umgesetzt. Am 27. Mai 1962 konnte man bei schönstem Ägerer Festwetter die neue Fahne dem Dorf vorstellen. In einer Kutsche wurde das Patenpaar, Elsa Iten-Hauser und Josef Hugener, durchs Dorf chauffiert. Die Patensektion war der Männerchor Rotkreuz. Viel Gesang ertönte aus der Festhalle ZVB und das Fest wurde ein Vollerfolg.

 

Aufbruch in eine neue Zeit  

 

Als junger Lehrer übernahm Valentin Alig den Dirigentenstab von 1969 bis 1972. Eine weitere, sehr engagierte Phase beginnt für den Männerchor. 1969 amtete der Männerchor Unterägeri als Patensektion der Fahnenweihe beim Männerchor Rotkreuz wo gleichzeitig auch der Kantonale Sängertag stattfand.

Am 22./23 August 1970 wurde eine Vereinsreise, zusammen mit den Frauen, in den Kanton Bern durchgeführt. Vorgängig trifft sich der Chor noch mit dem befreundeten Männerchor Aarburg. Es werden Freundschaften aufgefrischt. Am Sonntagmorgen geht die Reise Richtung Berner Jura weiter.

Man beschloss damals, alle zwei Jahre eine Vereinsreise durchzuführen, was auch heute noch grossen Anklang findet.

Weiter nahm man alte Traditionen mit Ständchen im Sanatorium Adelheid, den Altersheimen und in den Kirchen von Unter-rund Oberägeri wieder auf.  Ebenfalls wurde weiterhin am Kurkonzert und am 1. August gesungen. Bereits da stellte sich heraus, dass der Beizug befreundeter Vereine immer notwendiger wird. Die Werbung neuer Sänger war damals so nötig wie heute.

 

Vereinskrise

 

Wegen eines Dirigentenwechsels gab es bald eine Vereinskrise. Auslöser war ein verpatzter Goldkranz am Zentralschweizer Sängertag 1972 in Sarnen. Trotzdem wird 1973 vom Männerchor Unterägeri vorerst der Kantonale Sängertag durchgeführt.

Am Sängertag 1974 in Zug nahmen nur noch 23 Sänger teil. Eine Vereinsspaltung zeichnete sich ab. Eine eher schlecht besetzte Vereinsreise ins Wallis sollte wieder kitten helfen. Noch vor Mitternacht geloben alle Anwesenden, wieder vermehrte Kameradschaftspflege. Einige Sänger traten trotzdem aus dem Chor aus. An einer ausserordentlichen GV wurde der Dirigent entlassen. Doch alles nützt nichts. Man wollte sogar den Verein sistieren. Auch der Präsident, der das Vereinsschiff lange Jahre mit vollem Einsatz geführt hatte, demissioniert. Ein bitterer Abend für die Getreuen vom Wallis. Aber durch Krisen wird man stark.

 

Mit Kaspar Zwicker geht’s mit dem Chor wieder aufwärts

 

Einer, Kaspar Zwicker, wollte den Chor nicht untergehen lassen. Er stellt sich an der ausserordentlichen Versammlung nicht nur als Interims-Präsident zur Verfügung sondern erklärt sich auch bereit, den Taktstock zu übernehmen. Der Verein ist gerettet. Zwei Ständchen für Chormitglieder mit den anschliessenden kameradschaftlichen Höcks gaben zudem den nötigen Kitt für die Zukunft.

An der Generalversammlung 1975 konnte Kaspar Zwicker das Präsidium an Ernst Steiner übergeben. Bald waren es wieder 40 Mitglieder. Gesanglich musste zwar noch einiges passieren. Aber kameradschaftlich wurde es bald zum Höhenflug. Das Jahreskonzert mit dem Orchester und dem Vortrag von Volksliedern wurde zum Erfolg. Der neue Präsi konnte fast nicht gehalten werden. Unter seiner Führung wurden nebst den Ständchen, ein Hüttenfest, der Sparrenhüttenhock, eine Alpbegehung, ein Lottomatch, eine Jass-und Kegelmeisterschaft und Besuche der Spinnerei und des Kriminalmuseums Zürich organisiert. Sogar ein Langlaufkurs steht auf dem Programm. Alles diente der Zusammenschweissung des Chores. Steiner wirbt zudem laufend um neue Mitglieder. Eine Vereinsreise 1978 ins Elsass und in den Schwarzwald voller Gesang, Freude und Eintracht war beste Vorbereitung für das Jahreskonzert mit der Solistin, Frau Elisabeth Iten-Lüthold. Eines der besten Konzerte schreibt der Chronist.

 

An der Generalversammlung 1979 übernahm wieder Vali Alig den Dirigentenstab. Auch Vali war für den Männerchor prägend. Mit Unterbrüchen hat er den Chor mit sehr viel Herzblut fast 20 Jahre musikalisch geleitet. Er wurde für seine Verdienste bei seiner Demission zum Ehrendirigenten ernannt. Diese Ehre erfuhren nur noch Max Müller und Hans Schmucki.

Ernst Steiner demissionierte an der GV 1979 wegen Ortswechsels. Er fand aber in Beat Bürgi einen sehr guten Nachfolger. Beat Bürgi übernahm den Stil seines Vorgängers. Er warb ebenfalls sehr aktiv um Neumitglieder. In den frühen 80iger konnte der Chor bald einmal das 55. Mitglied aufnehmen. Eine Vereinsreise, 1980, zum Sängerfest nach Yverdon sei hier noch erwähnt. Wie der Chronist erwähnt: „Es ist eine Freude Männerchörler zu sein. Wir haben den Goldkranz erhalten – nicht für den Gesang - sondern für die Kollegschaft und die Unterhaltung.

Im Jahre 1981 durfte der Männerchor Unterägeri seinen 75. Geburtstag zusammen mit der Feldmusik feiern. An zwei Wochenenden beherbergte Unterägeri das Kantonale Musikfest und den Kantonalen Sängertag. Als OK-Präsident amtete damals der spätere Regierungs-und Ständerat Andreas Iten.

Auch unter Vali Alig blieb der musikalische Erfolg nicht aus. Wir erinnern hier an das Zentralschweizer Sängerfest in Erstfeld, wo ein Goldkranz geholt werden konnte.

Im Jahre 1987 demissionierten Valentin Alig und Präsident Beat Bürgi an der Vereinspitze. Das Präsidentenamt übernahm Ruedi Egloff. Bei der Dirigentenfrage gab es in der Folge etwas Turbulenz. Für eine Zeit lang musste der Probentag und deshalb auch das Probelokal gewechselt werden. Einige Mitglieder blieben den Proben fern und der Vorstand sah sich gezwungen Auswege zu suchen. An einer ausserordentlichen Chor-Versammlung musste der Dirigent, nach dem Jahreskonzert 1987, abgelöst werden. Zudem kündigte uns der Orchesterverein die künftige Zusammenarbeit bei Jahreskonzerten.

 

Wir machen weiter, hiess die Devise. Eine Dirigentensuchkommission konnte nach einiger Zeit Dr. Paul Sarbach, einen im Kantons Zug recht bekannten Musiker verpflichten. Einige Mitglieder und der Vorstand engagierten für das folgende Konzert die Kapelle Carlo Brunner nach Unterägeri. Zusammen mit dem Jugendchor „Luuszäpfe“ wurde in diesem Jahreskonzert deren erste CD aus der Taufe gehoben.

Leider erlitt Paul kurz vor einem der Jahreskonzerte einen Herzinfarkt und musste schliesslich kürzer treten (siehe auch Max Müller). Valentin Alig sprang einmal mehr in die Bresche und dirigierte den Chor ein weiteres Jahr.

 

Jugend am Dirigentenpult

 

Für eines der Jahreskonzerte, anfangs der 90iger, wurde für die Einstudierung einer Kleinformation des Chores ein Dirigent gesucht. Beat Bürgi's Sohn der am Konservatourium studierte, sagte zu. Ja Beat jun. brachte auch gleich seinen Freund Dominik Lendi, ebenfalls Musikstudent, mit. Zusammen übernahmen sie ein Jahr später den Chor. Einige wenige hatten mit den Jungen etwas Mühe. Aber die meisten lebten im Chor wieder auf. Der ansteckende Elan der Jugend übertrug sich voll auf uns gesetztere Herren.

 

„Zäme singe 95“

 

Im Jahre 1993 wurde von der Zentralschweizer Sängervereinigung (ZSV) das  1. Zentralschw. Jugendgesangsfest ausgeschrieben. Dieser Anlass schien dem Vorstand machbar und auch sinnvoll. Jugend bedeutet Nachwuchs. Und Chöre haben klar Nachwuchsprobleme. Unser OK, unter Führung von Joachim Eder und Ruedi Egloff, konnten die Mitbewerber „aus-stechen“. Am Fest nahmen schlussendlich rund 1500 Kinder und Jugendliche teil. Ein ca. 100 köpfiger Chor aus Philadelphia/USA und ein Chor aus den Niederlanden fehlten auch nicht. Es wurde ein für alle unvergesslicher Anlass. Joachim Eder wurde übrigens nach diesem Fest, zusammen mit dem damaligen Präsidenten des Männerchors Unterägeri zum Ehrenmitglied des ZSV ernannt.

 

Erstes gemeinsames Outfit

 

Der Chor hatte am „zäme singe 95“ so beispielhaft zusammen gearbeitet, dass es endlich an der Zeit schien, im einheitlichen Outfit aufzutreten. Es wurden Gilets und eine Fliege angeschafft und am Jahreskonzert 1996 konnte erstmals vors Publikum getreten werden.

 

Weitere junge Dirigenten

 

An der GV 1997, war erneut ein Wechsel an der Vereinsspitze fällig. Barbara Güttinger-Steinger übernahm von Beat Bürgi jun. den Taktstock und Peter Renner löste Ruedi Egloff nach 10- jähriger Präsidententätigkeit ab. Als Barbara aus familiären Gründen wegzog, hatte sie dem Chor in André Aregger bereits einen würdigen Ersatz besorgt. Dem Männerchor war es in der Folge wert, André und seiner Braut auch am Hochzeitfest in der Nähe von Augsburg/D ein Ständchen zu bringen. André Aregger konnte mit dem Männerchor Unterägeri am 17. Zentralschweizer Sängerfest 2003 den Goldkranz und die Bewertung „sehr gut“ erringen. Leider musste André wegen ernsthaften gesundheitlichen Problemen pausieren. Es gelang dem Vorstand die hiesige Yvonne Theiler zu verpflichten. Yvonne ist dem Chor keine Unbekannte. Sie trat schon mehrmals als Solistin oder in Kleinformationen an unseren Jahreskonzerten auf. Yvonne wird den Dirigentenstab vorübergehend bis zur vollständigen Genesung von André Aregger übernehmen. Sie dirigiert den Chor mit viel Engagement.  

 

Dank, Bitte und Aufruf

 

Am Schluss möchten wir nochmals allen danken, die sich im Verlauf der letzten 100 oder gar mehr Jahre um den Männerchor Unterägeri verdient gemacht haben. Sei es als Dirigent, als Präsident, als Vorstands-oder Musikkommissionsmitglied, als Fähnrich oder als Sänger. Jede Kraft wurde an ihrem Ort gebraucht. Ohne sie alle wäre es nicht möglich 2006 den 100. Geburtstag zu feiern.

Schliesslich bitte ich um Verständnis, wenn nicht alle namentlch in diesem Bericht erwähnt wurden. Viele müssten noch genannt werden. Dieser Versuch einer geschichtlichen Reise durch 100 Jahre Männerchor Unterägeri erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Wenn es auch in Zukunft einen Männerchor Unterägeri geben soll, sind wir weiterhin darauf angewiesen, dass sich Leute für den Männergesang im Ägerital stark machen und sich für die dörfliche Kultur engagieren. Es sei hier erwähnt, dass sich in den letzten Jahren mindestens zwei Männerchöre im Kanton Zug auflösen mussten. Gerade weil sich diese engagierten Leute nicht mehr finden liessen. Lassen wir es nicht so weit kommen !?! Nicht zuletzt sind wir aber auch auf den Goodwill und die Unterstützung unserer Behörden und der ganzen Bevölkerung angewiesen.

 

Quellen: Julius Iten, Festschrift 50 Jahre Männerchor Unterägeri, Kaspar Zwicker, Festschrift 75 Jahre Männerchor Unterägeri, Archiv des Männerchor Unterägeri.

                                                  

Ruedi Egloff, Neuschellstrasse 4

6314 Unterägeri